Mit Dach- und Fassadengrün setzen Städte jetzt Klimaschutzziele um/Förderung und Sparpotenzial

Bad Honnef, 30. November 2021.- Der Ausstieg aus der Kohle, (mehr) Finanzhilfen für arme Staaten und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes: Die Ergebnisse des Klimagipfels 2021 zeigen Städten und Gemeinden, dass sie jetzt Klimaschutz vorantreiben müssen – zum Beispiel durch mehr Investitionen in Stadtgrün. Schnell und wirksam geht es mit Dach- und Fassadengrün, sagt die Initiative „Grün in die Stadt“ des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) – und weist Wege zur finanziellen Förderung.

„Städte und Gemeinden müssen deutlich mehr in Dach- und Fassadenbegrünung investieren“, fordert Jan Paul, BGL-Vizepräsident. Die Länder des Klimagipfels hatten sich vor wenigen Tagen gemeinsam dem Ziel verpflichtet, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Bis Ende 2022 sollen nun die Klimaschutzpläne dazu stehen. „Wir müssen jetzt alle mit anpacken, damit diese Pläne schnell in konkrete Schutzmaßnahmen für unsere Lebensgrundlagen münden“, so Paul. „Natürlich kann jeder Mensch etwas für seinen persönlichen, grünen Fußabdruck tun. Doch kommunale Entscheiderinnen und Entscheider können mehr bewirken, indem sie Stadtgrün in einer ganzen Region schnell und deutlich vorantreiben.“

Dach- und Fassadengrün schützt Mikroklima und Gebäude
Stadtgrün verbessert das Mikroklima und den CO2-Ausgleich, kann Überschwemmungen sowie Hitzefolgen vermindern und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus – auch in Form von Dach- und Fassadengrün. Ökologinnen und Ökologen haben herausgefunden, dass schon eine Begrünung von fünf Prozent aller Gebäudeoberflächen das städtische Mikroklima entscheidend verbessern würde:

• Vertikale Grünflächen filtern die Luft, senken nachweislich die CO2-Werte und mindern durch Verdunstung auch die Umgebungstemperatur.
• Zusätzlich spendet Fassadengrün Schatten und reflektiert Sonnenlicht. Dadurch wer-den Gebäude auf natürliche Weise isoliert. Was nicht nur angenehm für die Bewohner ist, sondern zudem Kosten für eine Klimaanlage oder die Heizung spart.
• Auch die Gebäudesubstanz profitiert von entsprechenden Grünflächen: Richtig angelegt, schützen sie das Haus nämlich vor Umwelteinflüssen.

Bei der Dachbegrünung gibt es verschiedene Varianten: So kann ein Dach mit niedrigwachsenden Pflanzen wie Sedumarten, Kräutern und Gräsern extensiv begrünt werden; eher eine „klassische Gartengestaltung“ entsteht mit hochwachsenden Pflanzen wie Stauden, Sträuchern und Bäumen – dann spricht man von intensiver Dachbegrünung. An einer Fassade haben Hausbesitzerinnen und -besitzer die Wahl zwischen boden- oder fassadengebundener Bepflanzung. Diese unterscheiden sich in der Befestigung, die entweder in den Boden oder direkt in die Fassade integriert ist.
Egal, worauf die Wahl fällt: Jede professionelle Begrünung von Häusern unterstützt den Klimaschutz und hilft, die Luft zu reinigen. Fachleute für die Planung und Umsetzung von Dach- und Fassadengrün (die gut mit Solarpanels auf dem Dach kombinierbar ist) sind die Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner.

Gebäudebegrünung spart Niederschlagsgebühren – über Jahrzehnte
Begrünte Dächer und Fassaden fangen Regenwasser auf und nutzen es. Dann steht das Wasser den Pflanzen in trockenen Zeiten zur Verfügung. Dadurch reduziert dieses Grün gleichzeitig langfristig die Niederschlagsgebühren, weil weniger Wasser in die Kanalisation abgeleitet werden muss. Da die Abwassergebühren seit vielen Jahren steigen, können sich so – über mehrere Jahrzehnte – sogar die Investitionen für das grüne Hausdach amortisieren, auch für Städte und Kommunen.

Dach- und Fassadengrün verbessert die Lebensqualität in der Stadt
Grünkonzepte verbessern nicht nur das (Mikro-)Klima, sondern steigern auch die Lebensqualität und die Attraktivität einer Stadt. Als schön begrünte Dächer und pflanzenumrankte Fassaden sind sie ein Wettbewerbsvorteil im Kampf um Arbeitskräfte, Einwohnerinnen und Einwohner. Zusätzlich bieten Grünflächen einen Lebensraum für Tiere. So leistet Dach- und Fassadengrün nicht nur einen Beitrag zum Klima, sondern schützt auch die biologische Vielfalt.

Fördermöglichkeiten „Grün in die Stadt“
Städte und Gemeinden müssen Grünprojekte nicht allein stemmen. Die EU, aber auch Bund und Länder, stellen verschiedene Fördertöpfe zur Verfügung, wenn die finanziellen Mittel fehlen. Die passende Finanzierungsoption für städtisches Grün finden Stadtplanerinnen und -planer über den Förder-Check der Initiative „Grün in die Stadt“ des BGL.

Über „Grün in die Stadt“
„Grün in die Stadt“ ist eine Initiative des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). Sie bündelt Informationen zu vielen positiven Aspekten städtischen Grüns und den passenden Fördermöglichkeiten für Städte und Kommunen: www.gruen-in-die-stadt.de/

Pressekontakt:
Initiative „Grün in die Stadt“
c/o Katrin Block
Alexander-von-Humboldt-Straße 4
53604 Bad Honnef
Telefon: +49 2224 7707-17
E-Mail: k.block@galabau.de

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